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Leben und Tot

by Leto

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1.
Süchtig nach allem Ich bin die letzte Nacht des Urlaubs Roter Akku und das Kabel dazu Ich bin nicht luv, nicht lee Das Extrem zwischen Qual und bequem Das „das ist zu viel“ Doch zu viel des Guten gibt es nicht Zu viel des Guten gibt es nicht Zu viel des Guten gibt es nicht Süchtig nach allem Süchtig nach doll Süchtig nach falsch Doch mein Herz ist voll Süchtig nach allem Süchtig nach soll Morgens schieben, abends bremsen Doch mein Herz ist voll Reingeschaut in Schädel voller Dreck Und angepasst vor Schreck Ich steige tiefer in den Keller hinab Klatsche mit den Ängsten ab Ich kenn sie jetzt Geh zu den Spinnen in das Netz Geh zu den Spinnen in das Netz Nehm ́ die Graberde einfach mit Zu viel des Guten gibts ja nicht So lang der Schlag noch weiterhallt Werd ich’s so weiterhalten Nehm‘ die Graberde einfach mit Zu viel des Guten gibts ja nicht Solang der Herzschlag noch weiter.
2.
Der tote Baron Ein Name Pickelhauben in Wochenblättern Ein Name Ein guter Schlechter, ein Schlächter Kult in den 70ern, eine Mär bis zum geht nicht mehr Lange her, doch bist noch wer Nicht der, für den sie dich halten Immer weiter, immer weiter fliegt Der tote Baron Immer weiter, immer weiter fliegt Der tote Baron Ich trage dich Ich schäme mich Ich töte mich reverse Erhebe mich im Wartezimmer Ob gut, ob schlecht Ein Blick kommt immer Ich zeige meine ID Es waltet Germany Er zeigt seine ID Es greift Kategorie
3.
Pronomina 03:36
Pronomina Rote Linien reißen Routine in Ruinen Augenbinde reichen Zeichen verziehen Dogma und Leichen Prinzipien penetrieren Wirklichkeiten weichen Liebe quittieren Durch all die Fotos hindurch steigt die Furcht Das Bild schweigt und schreit zugleich Durch all die Jahre hindurch bleibt die Schuld Das Bild schweigt und schreit zugleich Wir stehen so nah Verschieben die Pronomina Aus wir - du und ich Aus unser - ein sich Aus alle ein Nichts, aus alle ein Nichts Eins auf komm schon Zwei auf flieh Drei auf Ratschlag - jetzt oder nie Fünf auf Bilder Sechs auf Knie Siebter Himmel Harmonie Achtung wir und der Vergleich Das Bild schweigt und schreit zugleich Wir stehen so nah Verschieben die Pronomina Aus wir - du und ich Aus unser - ein sich Aus alle Aus alle Das Bild Das Bild Das Bild Das Bild ein Nichts ein Nichts schweigt und schreit zugleich schweigt und schreit zugleich schweigt und schreit zugleich und schreit zugleich
4.
31 Fehler 03:36
31 Fehler Ich entziehe mich Konflikten und lass den Elefanten stehen Ich zwing ́ auf Meta, während das Konkrete und Beispiele davongehen Zerreiße mich zu viel, bleibe kleben bei zu wenig Vieles nie ganz ernst genommen, Vieles viel zu ernst genommen Hallo Winter, hallo kalt Hallo neu, bis bald dann alt Progression, Prokrastination Neuer Weg und Privileg Ich mache 31 Fehler pro Tag Und wenn ich einmal Entschuldigung sag Ist das schon was Ich schätze keinmal, was ich schon hab Und wieder zweimal denke ich nach Wäre das was, wäre das was... Für jedes Unvermögen ein Strich Für jedes sich vergeben für nichts Auf einmal laut folgt stiller Verriss Punkt. Punkt. Punkt. Hallo Winter, hallo kalt Hallo neu, bis bald dann alt Blanker Hohn in Impression Aceton auf Ambition Punkt. Punkt. Punkt. Kalt, frieren, Schnee Und und und Zählen, stapfen, Resümee
5.
Wandsbek bei Regen Wandsbek bei Regen, Wandsbek bei Regen Wandsbek bei Regen, Wandsbek bei Regen Die Ästhetik deiner Gegend Dringt tief in dich hinein Ein begonnenes Gemälde Aquarell auf rotem Stein Es verschwimmt die Oberschicht Darunter kennt man nicht Backstein und Bomben Backwaren und Plomben Schimmel leuchtet im Neonlicht Wie kann man nur so schön rauchen Zwischen Särgen im Bestattungsunternehmen No Signal bleibt auf Reklamebildschirm stehen Wie kann man nur so schön rauchen Zwischen Särgen im Bestattungsunternehmen No Signal bleibt auf Reklamebildschirm stehen Feierlicher Tusch auf Verwesungsgeruch Die ganze Trauer auf Montagabend in die Sucht Ein großer Satz, doch fehlen die Verben In Wandsbek sterben, in Wandsbek erben Und auch ich bleibe stehen Ich könnt‘ dir ewig dabei zusehen Ein beruhigender Moment Ein beruhigender Moment
6.
Sechs 03:04
Sechs Die Vergangenheit klopft an, Monate voll Metastasen Aus dem Nichts, schwarz-weiß in leuchtende, abstrakte Bilder reininterpretiert Monate Herzrasen Noch ein Knochen, nochmal Galle, nochmal Haare, Verlust variiert Niemand will benennen, Unsicherheiten in Codes verklausuliert Ich werde mit dir rennen, bis die letzte Zelle Apoptose akzeptiert Ich könnte nie so stark sein Millionenfach gehört, doch das weißt du, das weißt du Ich will so gern wie du sein Leider nie gesagt, doch jetzt weißt du ́s, jetzt weißt du ́s Millionenfach als stark manifestiert, reduziert die Möglichkeit es nicht zu sein Wie an der Kordel aufgezogen Magneten, Resonanzen, die toben Ein sechstes Mal schnell und blind mutiert, motiviert das Gefühl, einfach wieder da zu sein Wie an der Nabelschnur gezogen Von wegen, das Nichts - verschoben Das Hirn mag keine Veränderung Ab und zu ein Bild, ab und zu Entwarnung Das Hirn mag keine Veränderung Das Hirn schneidet Film aus Erinnerung Das Hirn mag keine Veränderung Das Hirn mag keine Veränderung
7.
Bei Jobs, die man nicht erklären kann, fließt das Geld entlang Nachdenken, nichts tun vs. handlungsschwanger Choleriker vs. für nichts am Pranger Wasser rauscht und Papier wird verbraucht Ich bin so viel mehr - ausgetauscht Starr vs. elastisch Pflicht vs. fantastisch Konkurrenz und Kompetenz Es bleibt hängen, du kannst es! Doch ich kann dir nicht folgen Bei Jobs, die man nicht erklären kann, fließt das Geld entlang Nachdenken, nichts tun, Tugend Am Anfang war die Tat Die Ausstattung des Menschen ist kümmerlich Starr vs. elastisch Pflicht vs. fantastisch Kompetenz und Ignoranz Ich hab‘s verstanden, du kannst es! Doch ich kann dir nicht folgen Bei Jobs, die man nicht erklären kann, fließt das Geld entlang Ich bin starr, ich bin elastisch, ich bin alles was du willst Ich bin starr, ich bin elastisch, ich bin nicht von dieser Welt Du bist starr, ich bin müde Bei Jobs, die wir für nichts verlangen, kommt das Geld nicht an Bei Jobs, die man nicht erklären kann, fließt das Geld entlang
8.
Alles ist Resonanz Nur ein leiser Ton Mit aller Wucht kommt er zurück Mal drückend, mal unterschwellig, Stück für Stück Ein Ausgangsreiz, Jekyll & Hyde Nicht bei allen klingst du gleich Emotionen mit dem Holzhammer, wie im Musical Und die Bühne wird belebt Hamburger Halbkreis Da hat sich wer bewegt Von innen und am Seil schwingen, weil außen weg war Alles ist Resonanz Alles ist Resonanz Alles ist Resonanz Alles ist Resonanz Alles ist Resonanz Einwirkung auf meinen Körper Aufsaugen deiner Wörter Verhalten erörtern Emotionen mit dem Holzhammer, wie im Musical Und die Landungsbrücke bebt Hamburger Umkreis Und wie das Stigma klebt Wellen brechen überall Unsichtbar, nicht hörbar Alles ist Resonanz Müssen hinhören Nicht nur bei Liedern, die wir kennen Übersprechen, obwohl die Lippen verklemmen Wirken tief hinein und die Leisen brennen Schall und Rauch und dazu bekennen
9.
Ostfriesland 03:00
Ostfriesland Wer zückt zuerst den Colt? Wer greift zuerst die 230 Volt? Windig und schon ziemlich gewollt Performance und ausgerollt In Schlagschatten der Räder Schnuppe bis zu den Sternen Was morgen gilt, ist heute fern Fressen und verbissen werden Subjektiv fair Nachweis in Menschgedärm Stresstest für Körper und Geist Nichts verstanden - entgleist Nur der Geist, den wir riefen, weiß Bescheid Stresstest für Körper und Geist Geisterscheiß Dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz nach zwölf Glockenläuten, Hundgebell Ruhe vor Wagnis Monokel auf Antarktis Rollsplitt splittet Tundra Splitter in das Eis Pumpen saugen rhythmisch schwarz ins Weiß Die Hände voller Öl Schmierlappen eröffnen Grabes Höhl Wir kippen einen 8000er auf Ostfriesland Wir bringen einen 8000er nach Ostfriesland Wir versetzen die Berge nach Ostfriesland Tide ist tight und wir haben den Sextant
10.
Blackbox Lost In einem Feld, das als verloren gilt Bin ich nicht gewillt zu suchen Perspektiven einzunehmen Und sich im Grundsatz zu verfehlen Es fließt seit Jahren Pech und Schwefel Statt Fakten Fackeln und beschweren Von Wahrheit wegzubewegen Und sich im Kreis zu drehen, im Kreis zu drehen Blackbox Lost im Spannungsfeld Jetzt löscht die Begriffe Löscht die Debatte, die niemals eine war Blackbox Lost im Spannungsfeld Jetzt löscht die Begriffe Beendet die Debatte, die niemals eine war Mader, Made, Panzer, Tier So gelobe ich es mir Doch wovon reden wir hier? 8 + 8 = 4 x 4, oder?! Ne!? Komm bitte glaube mir, bitte glaube mir! Pro 1, Contra 1 Pro 2, Contra 2 Contra 3, Contra 4, Contra 5, Contra Pro A, Pro B Procedere... CONTRA! Blackbox Lost im Spannungsfeld In einem Feld, das als verloren gilt, werde ich ́s nicht mehr versuchen Blackbox Lost im Spannungsfeld Egal ob ́s wächst oder verdorben ist Sie werden finden, was sie suchen Löscht die Begriffe, löscht die Debatte Die niemals eine war, die niemals eine war Löscht die Begriffe, löscht die Debatte Die niemals eine war, die niemals eine war
11.
Infarkt 03:52
Infarkt Initiative Alster dichtbetonieren Kürzesten Weg nie aus den Augen verlieren In Schwebe - Bahnen und Linien vom Bahnhof skizzieren Blinde Flecken aus dem Sichtfeld skalieren Reifen überdrehen ohne zu übersetzen Innere Sprache kommt nur noch in Fetzen Maximale Kraft, keine Übertragung mehr Vom Traum ins Leben Jagd, Sprint, Panik Und auf der Stelle treten – schwer Der Infarkt kommt in der Ruhe danach Bewegen, bewegen, bewegen, Bewegung Der Infarkt kommt in der Ruhe danach Wiederbeleben, Wiederbelebung Auf Kriegsfuß lässt sich keine Höhe gewinnen Auf Sicht weiter im Fluss verschwimmen Ein Film - langsame Erzählung Schnelle Erwägung, etwas anderes zu tun Frontspoiler, schon zuvor vom Aufprall wissen To-Do-Listen abends unters Kissen Sessel, Pillen, Tapeten Nie um diese Gespräche gebeten Abstrich, Muster, brechen Angefangen es laut auszusprechen, es laut auszusprechen Es laut auszusprechen, es laut auszusprechen In der Brust sitzt die Not Verlust der Teilhabe droht Erst die Enge, dann Eingänge insgesamt Der Infarkt kommt in Ruhe danach In der Brust sitzt die Not Verlust der Teilhabe droht Erst die Enge, dann Eingänge insgesamt

about

Im achten Bandjahr sind sich LETO aus Hamburg mit ihrem dritten Studioalbum „LEben und TOt“ der eigentlichen Bedeutung ihres Bandnamens bewusst.
Nach den beiden Alben „Vor die Hunde“ (VÖ 08/18), „Wider“ (VÖ 10/20) und drei digitalen Singleveröffentlichungen („Meins/Deins u.a.) in 2022 dehnen Leto die Genrevielfalt, die ihnen von einschlägigen Magazinen seit dem Debütalbum zugesprochen wird, erneut. Auf dem sicheren Post-Punk-Trampelpfad, den Bands wie Turbostaat, Love A oder Pascow über Jahre in die Musiklandschaft stapften, lässt es sich nach wie vor gemütlich gehen. Allerdings reißen Leto auf „Leben und tot“ so stark wie noch nie aus und schreien sich in Emo-/Post-Hardcore-Manier die Seele aus dem Leib.
Inhaltlich setzen Leto vor allem bei sich selbst an. Die Band hinterfragt sich, sieht ein und resümiert. Sie richten mal Finger, mal Colt in erster Linie auf sich selbst ("Der tote Baron", "Süchtig nach allem", „Pronomina", "31 Fehler“, „Infarkt“). Leicht angeschossen, auf wackeligen Beinen und im Bewusstsein, dass man immer Teil des ganzen Scheißs ist („Alles ist Resonanz“ und „Wandsbek bei Regen“), trauen sich Leto dann vor allem auf der B-Seite aus dem Kämmerlein und arbeiten sich mithilfe von Metaphern, Anglizismen, Wortneuschöpfungen, traurig ironisch im Außen ab. Die Punshlines und Quintessenzen der Songs erbrechen sich nicht immer in den Refrains, sondern vielmehr in einzelnen Versen der Strophen. Müde und verbittert werfen Leto Blicke auf die Klimakrise („Ostfriesland") oder die Gehälterschere ("Bei Jobs, die man nicht erklären kann, fließt das Geld entlang"…). Weniger fragend wird bei Diskursen mit Konservativen und gesellschaftlich Rückwärtsgewandten das Tischtuch komplett zerschnitten ("Blackbox Lost"). Leto sind auf „Leben und tot“ textlich klarer und emotionaler. Wurden auf den letzten beiden Alben die Texte aus Angst vor einer gewissen Vehemenz einmal durch den Papierschredder gejagt und die einzelnen Schnippsel anschließend bewusst verwirrend im Textheft verteilt, wird jetzt rausgeschrien und punktiert ohne Ende. Der jetzigen Zeit und dem drohenden Krebstod einer Freundin geschuldet („Sechs“), ist einfach keine Zeit mehr, sich zu verstecken.


„Leben und tot“ setzt sich mit eben diesem Spannungsfeld auseinander. Alles ist schnell und dann vorbei. Das macht Angst, ist aber auch gleichsam erlösend. Kraft generieren Leto aus der eigenen Fehlbarkeit, gegen die man aber allzu gern ankämpft.
Ähnlich wie bei den Texten auf inhaltlicher Ebene, verhält es sich beim Instrumentalem. Wurde beim letzten Album hin und wieder auf die Post-Punk-Bremse gedrückt und Zerre im Stile der Hamburger Schule extra herausgedreht, geht es bei „Leben und tot“ bewusst Richtung und auf die 12. Dabei entsteht schlussendlich ein Post-Punk/Post-Hardcore/Emo Konstrukt, auf dem Leto schon immer
irgendwie aufbauten, dessen Eckpfeiler aber noch nie so tief in die Erde gepflockt wurden.
Insgesamt wurden für das Album über 30 Songs geschrieben, wovon 11 Lieder ausgewählt wurden. Das Album wurde von Kristian Kühl im Toolhouse (Rotenburg a.d. Fulda) aufgenommen und in Hamburg gemischt. Hauke Albrecht hat das Mastering der Platte übernommen. Das Artwork ist von Julius Dettmer.
„Leben und tot“ erscheint am 17.11.2023 über Rookie Records in einer 500er Auflage (100 x lim. col und 400x schwarz) auf LP und digital.
Im Antrag bei Initiative Musik, die das Album förderten, noch als „Profilschärfung“ geframed, ist das dritte Studioalbum für die Band selbst ein Befreiungsschlag, eine konsequente Bewusstmachung von dem, was man will und was man kann

credits

released November 17, 2023

Aufgenommen und Produziert von Kristian Kühl im Toulouse Studio Rotenburg an der Fulda..
Gemischt von Kristian Kühl im Ton 13 Studio Hamburg.
Gemastert von Hauke Albrecht im Studio Altona Hamburg.
Musik und Text von Leto.
Artwork Julius Dettmer.
Label: Rookie Records
Vertrieb: Indigo / The Orchard
Alle Songs verlegt bei Rookie Records Publishing/mute.music.publishing

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Leto Hamburg, Germany

Seit 2015 machen Leto aus Hamburg deutschsprachigen Post-Punk. Über drei Alben hinweg
wurde es bei Leto immer ein Stück lauter und aggressiver. Leto reißen auf sich auf dem neuesten Album „Leben und tot“ (VÖ 17.11.2023) so stark wie noch nie aus und schreien sich in Emo-/Post-Hardcore-Manier die Seele aus dem Leib. ... more

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